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Freitag, 2. März 2012

(2) Über die Macht der Wahrnehmung...


Raum und Zeit, Unendlichkeit - all dies sind Begriffe, die eher den Modus Verstand ausschalten... und damit vom Glauben-müssen abhängig sind. Doch leben wir zwischenzeitlich in einer Gesellschaft mit hohem Aufklärungsanspruch, in der bereits das Fernsehen räumliche Dimension angenommen hat. Man will rundum sehen was Sache ist. Gott ist da bei vielen Wahrheitssuchenden in weite Ferne gerückt...

Aufgrund wissenschaftlichen Fortschritts kommen uns fernste Galaxien immer näher. Wir fragen danach, wie das alles so präzise miteinander funktioniert, suchen nach Modellen, bewegen uns in einer pragmatischen Welt des Wissenwollens. Doch je mehr wir uns über den Verstand einigen können, desto weniger hat der Glaube zu melden.

Wer die unzähligen Versionen der Schöpfungs-Wahrheitsansprüche miteinander vereinen will, dem bleibt nichts anders übrig, als dem Hang nach präziser Darstellung und Wahrnehmung nachzukommen. Und Termini zu entwickeln, die möglichst keine inneren Bilder entstehen lassen, welche vorgeprägt sind vom kirchlichen Anspruch der Wahrheit aus dem Glauben.

Erst wenn der Glaube aus dem Wissen kommt und das Wissen zu dem wird, an das wir zutiefst glauben, dann kann der Streit um des Kaisers Bart ein Ende finden.

Gemeinsame ganzheitliche Wahrnehmung ist gekoppelt an Gestalträume gemeinsamer Vereinbarungen. Solches sind Modelle über die wir uns einigen können - unabhängig von Kulturkreis und Bildungsgrad. Denn ein Viereck oder ein Würfel sind beispielsweise Formen, über die rasch Einigkeit erzielt werden kann.

Alles ist Veränderung, nichts IST - alles WIRD...  in diesem Kontext sprechen wir von einem Raum zyklischer Veränderug, der von einer beobachtenden Instanz nur mit der Fähigkeit einer Wahrnehmungs-Dynamik erfasst werden kann. Raum und Zeit sind miteinander gekoppelt, was soviel bedeutet, dass ein Raum, in den wir die ganze Welt reinpacken wollen, quasi jeden Augenblick sich neu erfindet.

Also sollten wir nach Wegen suchen oder nach einer Perspektive Ausschau halten, die es ermöglicht, gleichzeitig aus verschiedensten Standpunkten wahrzunehmen. Es gilt das Auge des Betrachters so zu schulen, das er gleichzeitig von oben, von der Seite, von unten, von innen wie von aussen etwas beurteilt.

Nehmen wir ein Quadrat: von der Seite gesehen könnte es sich auch um einen Würfel handeln - von innen gesehen um einen Raum, geschlossen oder offen...  und in diesem Raum könnte sowohl das völlige Chaos herrschen als auch buchstäbliche Ordnung - je nachdem wir Gesetze erfassen oder nachvollziehen können.

Einen Kreis oder ein Viereck kann sich jeder genau vorstellen. Allein diese Betrachtungs-Variablen gilt es zu schulen. Alldimensionale Wahrnehmung ist das Ziel der Theographie. Sie ermöglicht individuelles Sehen im Modus “Sowohl als auch”, entschärft den Anspruch auf Recht haben wollen, relativiert das Absolute.

Alldimensionale Wahrnehmung ist das Sehen aus dem ZWISCHEN der Wahrheitsansprüche, das Erfassen aus der ewig bewegten Standpunkt-Schleife des “Hin und Her - Vor und Zürück - Auf und Ab” zwischen dem Einen & Anderen. Diesen Raum gilt es auf gemeinsame Nenner zu bringen: als Strecke zwischen A & O mit einer Betrachtungs-Vielfalt von Ereignissen...  oder in theosophischer Einaxierung als Punkt-Dynamik AMO.

David McLion